Rolf de Heer
ZEHN KANUS

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2006| 35mm| Farbe und s/w | 91 Minuten
Regie, Drehbuch: Rolf de Heer
Kamera: Ian Jones


Vor langer Zeit lebte das Volk der Ramingining ungestört in den Sümpfen im Norden Australiens. Der junge Dayindi (Jamie Gulpilil), der mit seinem Stamm zum ersten Mal auf Enteneierjagd geht, begehrt die jüngste der drei Frauen seines älteren Bruders. Um ihm auf den richtigen Weg zu führen, wird ihm eine Geschichte erzählt, die sich in uralten, mythischen Zeiten zugetragen hat – eine Geschichte über eine fehlgeleitete Liebe, über Kidnapping, Hexerei und Rache.

Der Holländer Rolf de Heer (BAD BOY BUBBY, THE TRACKER) hat ZEHN KANUS, mit Ureinwohnern Australiens in deren eigenen Dialekt gedreht. Gerade die intensive Zusammenarbeit mit den Bewohnern der Region Ramingining sowohl beim Verfassen des Drehbuchs, als auch bei den im Film verwendeten Gegenständen, wie Kanus, Speere und Hütten, machen de Heers Film so authentisch. Entstanden ist eine poetische Fabel, eine augenzwinkernde Expedition zu den Wurzeln der Menschheit.

 

"Once upon a time in a land far, far away", hebt die Erzählerstimme an, während die Breitwandfilmkamera ein prächtiges Flussdelta hinunter gleitet, zum großen Arafura-Sumpf im Norden Australiens - und sich der Erzähler unterbricht: "No, it's not like that. It's not like your story." Ein Film vom anderen Geschichtenerzählen, entwickelt mit und gespielt von Aborigines, die Bilder inspiriert von den Tausenden Fotos, die Donald Thomson in den 30er Jahren in deren Heimat schoss.

Die Geschichte verzweigt sich in andere Geschichten, jedes Problem, das auftaucht, wird eine Geschichte und als solche ausagiert - das ist der Weg, die Welt zu erschaffen in der Kultur des Geschichtenerzählens. Die erwartete (westliche) Moral der ursprünglichen Erzählung erweist sich am Ende als herzlich nutzlos, die volkstüm liche Ironie dazwischen dafür als herzhaft brauchbar: "Never trust a man with a little prick." (C.H.)