
A 1999, 35 mm, 87 min, DF tw.
Romanesk mit dt. UT
Regie und Drehbuch: Karin Berger
Kamera: Jerzy Palacz
Montage: Michael Palm
Musik: Ceija Stojka, Harri Stojka, Willibald Stojka, El Pare
Produktion: Navigator Film
Österreichische Erstaufführung: VIENNALE
1999
"Ceija Stojka (geb. 1933) ist längst
seßhaft geworden in dem Land, in dem ihr und ihren Kindern noch immer
mit Vorbehalten begegnet - in dem Land, in dem sie gleichzeitig als
Autorin, Malerin und Sängerin große Anerkennung findet. Wenn sie jedoch
die Plätze ihrer Kindheit aufsucht, von den Festen der längst
ermordeten Familienmitglieder erzählt, deren Lieder singt, bringen sie
ihre eigenen Erinnerungen ins Wanken. Mit großer Besonnenheit tastet
sich Karin Berger über diese Erinnerungen an ein persönliches Schicksal
und zugleich an die dramatische Vergangenheit der in Österreich
lebenden Roma heran. Als Rahmen für ihre (mit einzigartigem
Archivmaterial bestückten) biographischen Erkundungen wählt sie das
Jetzt und Hier: die in liebevoller Beobachtung geweckte Faszination für
das gegenwärtige Erscheinen und Schaffen dieser Frau. Bergers Interesse
an der bestürzenden Vergangenheit der ehemaligen KZ-Insassin zeigt sich
somit nie losgeläst von Stojkas Präsenz - als charismatische Frau im
Kreis ihrer Familie, als eifrige Köchin, als Bild oder Stimme gewordene
Künstlerin. >Eigentlich könnten die gadje von uns lernen<, merkt
Stojka einmal ohne Ressentiment gegen die Seßhaften an. Mit ihrem
feinsinningen Porträt lässt Karin Berger erkennen, dass sie diese
Aussage ernst genommen hat."
Robert Buchschwendter
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