Didi Danquart
VIEHJUD LEVI
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D 1998, 35 mm, 95 min
Regie: Didi Danquart
Drehbuch: Didi Danquart, Martina Döcker
Kamera: Johann Feidt
Musik: Cornelius Schwehr
Schnitt: Katja Dringenberg
Produktion: Zero Film, Dschoint Ventschr, Lotus Film
mit: Bruno Cathomas, Caroline Ebner, Ulrich Noethen, Eva Mattes


1935, ein Tal im Schwarzwald. Der Viehändler Levi kommt, wie jedes Jahr, ins Tal, um seine Geschäfte zu machen. Levi hat sich zudem vorgenommen, Hand und Herz von Lisbeth Horger, der Tochter des Horgerbauern, zu gewinnen. Doch er findet das Tal verändert vor. Aus der Hauptstadt hat die Reichsbahn den Ingenieur Fabian Kohler und einen Trupp Bahnarbeiter geschickt, um den Schaden an einem Eisenbahntunnel zu reparieren. Mit ihnen zieht auch ein neuer Geist in die geschlossene Welt des Schwarzwaldtals ein. Für Lisbeth ist eine Zeit der Entscheidung angebrochen, sie muß wählen zwischen ihrem Freund Paul Braxmeier und Levi. Aber auch für die anderen beginnt kaum spürbar die neue Zeit: der Horgerbauer verkauft dem Juden Levi kein Vieh mehr, Hakenkreuzfähnchen stehen im Gasthof auf dem Stammtisch, die Reifen an Levis LKW werden aufgeschlitzt. Eine vertraute Welt wird feindselig. Keiner steht für Levi ein. Außer Lisbeth.

"VIEHJUD LEVI ist ein Mikrokosmos, in dem Faschismus ebenso wie heutige ethnische Konflikte zu entdecken sind. Die Frage ist, wohin es mit uns geht, sagt Levi zu Lisbeth. Ein Satz, der über zwei Dinge spricht: sein Ausgegrenztsein und seinen Wunsch, sich zu integrieren; die Bedrohung seines jüdischen Lebens im faschistischen Deutschland und die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben mit Lisbeth."
Didi Danquart