
D 1999, 35 mm, 81 min
Regie und Buch: Sebastian Schipper
Kamera: Frank Griebe
Schnitt: Andrew Bird
Musik: The Notwist, Uwe Kirbach
Produktion: Frank Giering, Florian Lukas, Antoine Monot,
Julia Hummer, Jochen Nickel, u.a.
"Fern vom glänzenden, flirrend gefährlichen St. Pauli spielt
dieser Film, in den öden gesichtslosen
Trabantenstädten Hamburgs. Hier gibt es keine Hafenromantik und keinen
Hurenglamour, sondern nur die
Monotonie des Alltags, zwischen Plattenbauten, Bahngleisen und
Industriegeländen. Dabei zeichnet Sebastian
Schipper diese Szenerie mit jener Zärtlichkeit, die durch Freundschaft
entsteht: wahrscheinlich kennen sich
die Drei schon aus dem Sandkasten, zumindest aus der Schule: Floyd, der
gerade seine Bewährungszeit hinter
sich gebracht hat; Walter, der als Automechaniker jobbt; und Ricco, der
als Aushilfe in einer Frittenbude
arbeitet. Gemeinsam brausen sie im klapprigen Ford Granada, Baujahr
1974, durch die Straßen, spielen
Fußball, trinken Bier auf dem Balkon und essen Hamburger, reden,
flachsen, raufen, und eigentlich gehen alle
davon aus, daß das für immer so bleibt. Doch da eröffnet Floyd den
entsetzten Freunden, daß er für den
nächsten Tag auf einem Schiff angeheuert hat, über Kapstadt nach
Singapur, wo er auf unbestimmte Zeit
bleiben will. Nur eine Nacht haben die Drei, um sich an den Gedanken zu
gewöhnen und zugleich Abschied zu
nehmen, und da spürt man plötzlich wie perfekt sich die Tristesse des
Abschieds in diese unwirtlichen
Schauplätze schmiegt, die Art, wie die Freunde das Alltägliche
genießen, und sich doch langsam des
Besonderen dieser letzten Nacht bewußt werden, wie sie so tun, als wäre
alles wie immer und doch langsam von
der Wirklichkeit eingeholt werden. So lassen sich die Drei – und mit
ihnen ihr Regisseur – in den Abend
und durch die letzte Nacht treiben, ziellos und selbstvergessen."
epd Film
"Stimmungsvolle Bilder, großartige Musik und tolle Darsteller
machen diesen kleinen Film absolut
gigantisch!" BZ
"aufregend, wild, sehnsüchtig, lustig und unberechenbar"
Hessische Allgemeine
"Mit solcher Behauptungskraft und so viel umwerfendem Charme
hat lange kein deutscher Film mehr
Musicalträume und reales Leben miteinander versöhnt."
Der Spiegel
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