
D 1999, 35 mm, 100 min
Regie: Rosa von Praunheim
Drehbuch: Chris Kraus, Valentin Passoni
Kamera: Elfi Mikesch
Musik: Karl-Ernst-Sasse
Schnitt: Michael E. Shepard
Produktion: Rosa von Praunheim Filmproduktion
mit: Kai Schuhmann, Friedel von Wagenheim,
Gerd Lukas Storzer, Ben Becker, u.a.
"Der Einstein des Sex": Mit diesem Namen bezeichnete die
amerikanische Presse 1931 Magnus Hirschfeld. Er fand es lustig und
kommentierte: "Gar nicht schlecht, aber ´der Hirschfeld der Physik´
hätte ich besser gefunden.
Der Einstein des Sex ist ein Spielfilm über den einst weltberühmten
Sexologen Dr. Magnus Hirschfeld, einen jüdischen, schwulen Sozialisten.
Hirschfeld gründete 1897 in Berlin die erste politische Schwulengruppe
der Geschichte. 1929 eröffnete er das Institut für Sexualwissenschaft,
das weltweites Ansehen genoß. Die Nazis zerstörten 1933 sein
Lebenswerk. Der Film porträtiert Hirschfeld anhand der wichtigsten
Figuren in seinem Leben: Von der erfüllten Liebesgeschichte mit Baron
von Teschenberg bis hin zu den glücklichen Jahren mit dem jungen Karl
Giese, von seinem langanhaltenden Kampf mit seinem schwulen
Hauptgegner, dem rechtsgerichteten Schriftsteller Adolf Brand bis zu
dem Transvestiten Dorchen, seinem Schutzengel, einem Menschen voll Witz
und großem Mut. Magnus Hirschfeld starb am 14. Mai 1935 in Nizza.
"Manche wird es enttäuschen, daß der Film eine richtige Geschichte
erzählt mit spannenden Charakteren, bei der man am Schluß weinen kann.
Ich wollte, daß die historische Figur des Vaters der Schwulenbewegung
ernst genommen wird und daß die Sittengeschichte der Jahrhundertwende
glaubhaft wirkt. Ich hoffe, daß mein Film dazu beiträgt, daß der Name
Hirschfeld wieder bekannter wird und daß die Nazis nicht recht
behalten, die alles taten, damit sein Name in Vergessenheit gerät."
Rosa von Praunheim
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