Bernardo Bertolucci
SHANDURAI UND
DER KLAVIERSPIELER
Besieged/L'assedio

zur INTERNET MOVIE DATABASE

Presseheft | Pressefotos/Plakat


Italien/England 1998, 93 Min., 35 mm, Farbe | 1:1,85
Regie: Bernardo Bertolucci
Drehbuch: Clare Peploe & Bernardo Bertolucci basierend
auf einer Erzählung von
James Lasdun
Kamera:
Fabio Cianchetti
Schnitt: Jacopo Quadri


In vieler Hinsicht ist SHANDURAI UND DER KLAVIERSPIELER eine Rückkehr zu den visuell innovativ umgesetzten, psychologisch intrikaten Charakterstudien wie Der Große Irrtum (1969) oder Der Letzte Tango in Paris (1972). Auch in SHANDURAI UND DER KLAVIERSPIELER ist es nicht so sehr die Geschichte (eine Adaption einer Kurzgeschichte des englischen Schriftstellers James Lasdun), die den Film so interessant macht. Die Handlung ist schnell erzählt: Shandurai (Thandie Newton) flüchtet aus einer afrikanischen Diktatur nach Italien, nachdem ihr Ehemann aus politischen Gründen inhaftiert wurde. Sie zieht in das Untergeschoss eines römischen Palazzo, der von einem englischen Pianisten und Komponisten namens Kinsky bewohnt wird und arbeitet bei ihm als Putzfrau, um ihr Medizinstudium zu finanzieren. Aus unerwiderter Liebe zu ihr ist er schließlich bereit, seinen Besitz und seine Lebensweise zu opfern, um ihren Ehemann aus dem Gefängnis zu befreien. Es ist die Art der filmischen Erzählung, die uns in die Psychologie der Figuren hineinzieht. Und diesen Sog erzeugt Bertolucci hier durch den sehr subtilen Einsatz von Musik, durch die opulente visuelle Regie und herausragende Darsteller.