Sie ist ein Todesengel ohne
Namen, ohne Gefühl, eine routinierte Auftragskillerin, die ihr Handwerk ohne
berufsethisches Korsett verrichtet. Sie erschießt ohne lange zu zögern, ein kleines
Mädchen, Zeugin eines Auftragsmordes. Die Gewalt in dieser Szene ist jedoch nicht
Selbstzweck. In den äußeren Effekten des Films spiegelt sich die innere Geschichte der
von Wu Chien Lien minimalistisch intensiv gespielten jungen Frau.
Doch so kalt die namenlose Schöne in ihrem Job auch ist - nach jedem Auftrag fällt
sie in ein emotionales Loch, sehnt sich nach einer Identität, nach Wärme und Liebe. Die
erfährt sie schließlich in der Nudelsuppen-Bude, in der sie nach jedem Mord ißt:
Langsam gelingt es dem Imbiß-Besitzer, das Herz seines "Pretty Ghosts" zu
erobern. Der weibliche Assasin hofft auf einen Neuanfang - doch das Glück hält nicht
lange an: Bei ihrem letzten Job hat sie sich den Haß eines Gangsters zugezogen, der sie
für den Tod seines Chefs bis in den Tod verfolgen wird.
"Hier ist ein merkwürdiger, schöner, dunkler Kino-Traum: Seine Blutrünstigkeit
ist beinahe genau so schwer auszuhalten wie seine Zärtlichkeit. Seine Bilder sind so
schön, daß man den Film anhalten möchte, und seine Bewegungen tragen weit über die 100
Minuten seiner Dauer. Und wie jedes Märchen erzählt er eine einfach, völlig verrückte
und völlig wahre Geschichte."
Georg Seeßlen
"Patrick Leung, ehemaliger Mitarbeiter John Woos, spricht eine nuancierte
Bildersprache: von bedächtig bis besinnungslos."
epd-Film
"Eine furios inszenierte, perfekt ausgeleuchtete Mischung aus Actionthriller und
Liebesgeschichte, die Jean Pierre Melville ebenso zitiert wie Sam Peckinpah und -
natürlich - John Woo."
Hamburger Abendblatt