Claire Denis greift in ihrem, mit dem Goldenen Leoparden
ausgezeichneten Film Nénette et Boni ein Sujet auf, das sie zwei Jahre zuvor mit
den selben Hauptdarstellern in US Go Home verwendet hat: die Intimität zwischen
Bruder und Schwester.
Der 19-jährige Boni (Grégoire Colin) lebt mit Freunden
in einem alten Haus, das ihm seine verstorbene Mutter vererbt hat. Die Schule hat er
abgebrochen, er verkauft jetzt tagsüber Pizza oder hilft seinen Freunden bei diversen
Hehlereien. Einzig das Begehren plagt den schönen und schüchternen jungen Mann. Im
Geheimen träumt er von der Bäckersfrau (Váleria Bruni Tedeschi), die er in der
Realität kaum anzusprechen wagt. Mit dem plötzlichen Erscheinen seiner 15-jährigen
Schwester Nénette (Alice Houri), die ungewollt schwanger von zuhause abhaut und bei ihrem
Bruder Zuflucht sucht, wird sein Leben völlig durcheinander gebracht.
GOLDENER LEOPARD für den Besten Film,
Gregoire Colin - Bester Darsteller,
Váleria Bruni Tedeschi - Beste Darstellerin
beim Filmfestival von Locarno 1996
Französisches Kinowunder"
Der Standard
"Die Filme Claire Denis´sind so nah an den Menschen
und so frei im Umgang mit dem erzählerischen Kino, daß dem Glück ihrer Existenz keines
der in ihnen immer wieder auftauchenden Gewaltbilder je etwas anhaben kann."
Die Presse