Siddiq Barmak
OSAMA

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Afghanistan, Irland, Japan 2003
83 Minuten, Farbe, Format: 1:1,85, 35 mm, deutsche Fassung
Buch, Regie, Schnitt: Siddiq Barmak
Kamera: Ibrahim Ghafuri
Regieassistenz: Kaweh Moinfar, Homayoun Payz, Mirwais Rekab, Razi Mohebi
Kameraassistenz: Reza Sheakhi, Mehdi Amiri
Bildgestaltung: Vahid Ramagh
Ton: Behrouz Shahmat, Farokh Fadaee
Tonmischung: Mastaneh Mohajer, Hussein Mahdavi
Set Designer: Akbar Meshkini
Schnittassistenz: Mastaneh Mohajer
Produktionsleitung: Siamak Alagheh Band und Abubakr Atef
Script Supervisor: Agheleh Rezaei
Musik: Mohammad Reza Darwishi
Filmentwicklung: Studio Filmsaz
mit: Marina Golbahari, Mohmmad Nadre Khwaja, Mohmmad Arif Herati,
Zubaida Sahar, Hamida Refah, Gul Rahaman Ghorbandi


OSAMA ist der erste lange Spielfilm, der nach dem Ende der Taliban-Herrschaft in Afghanistan gedreht wurde. Die Darsteller sind Laien, die Hauptfigur ist – wie in so vielen von Zensur reglementierten Kulturen – ein Kind, ein junges Mädchen. Siddiq Barmak, der Regisseur und Drehbuchautor, wurde für dieses Werk in Cannes mit Standing Ovations gefeiert und mit der „Mention Spéciale“ der „Quinzaine des Réalisateurs“ bedacht. „Mein Film ist eine Hommage an die Geduld der Afghanen, die so viel Leid erfahren haben. Der Preis gilt ihrem Widerstand und ihrer unzerstörbaren Hoffnung auf die Zukunft“ so Barmak bei der Preisverleihung.

Barmaks Hauptdarstellerin schlägt sich als Junge verkleidet unter dem Namen OSAMA durch eine von Männern dominierte Welt. Sie versucht so den Lebensunterhalt für ihre Mutter und Großmutter zu verdienen. Ihre Weiblichkeit lässt sich trotz der Verkleidung nicht verbergen. Das Scharia-Gericht beschließt ihre Zwangsheirat mit einem um Jahre älteren Mullah. Er schenkt ihr zur Hochzeit ein Schloss, das ihre Zukunft für immer zu verriegeln scheint. Der Film endet hier und der Zuschauer ist an das Anfangszitat von Nelson Mandela erinnert: Ich werde verzeihen. Aber ich werde nie vergessen.

In seiner poetischen Sprache macht der Film den physischen und psychischen Terror spürbar, dem Frauen unter dem extremistischen Regime ausgesetzt waren. Dabei umgeht Barmak allerdings jede Schwarz-Weiß-Malerei und zeigt, dass auch Männer von dem Regime unterdrückt und instrumentalisiert wurden. Das Werk ist ein Stück Aufarbeitung und Bewältigung jüngster afghanischer Geschichte.

Besondere Erwähnung der Camera-d’Or-Jury, Cannes 2003

Preis der französischen Arthouse-Kinos 2003

Fellini-Medaille der UNESCO für Siddiq Barmak