Otar Iosseliani
MONTAG MORGEN
Lundi Matin

Presseheft | Pressefotos


Frankreich/Italien 2001 - 120 Min 35mm ,1:1,66, DTS, OmU, Farbe
Regie:Otar IosselianiI
Drehbuch:Otar Iosseliani
Kamera:William Lubtchansky
Sound:Jérome Thiault, Claude Villand
Schnitt:Otar Iosseliani
mit: Jacques Bidou,Anne Kravz-Tarnavsky, Narda Blanchet


Jeden Montagmorgen setzt für Vincent die gleiche Routine ein: um fünf Uhr aufstehen, anderthalb Stunden Fahrt in die Fabrik, wo ein monotoner Job auf ihn wartet- außerdem Rauchverbot unterwegs, Rauchverbot bei der Arbeit. Wenn er schließlich wieder zu Hause angekommen ist und sich seiner wahren Leidenschaft, der Malerei, zuwenden möchte, fängt die eigene Familie an, ihn herumzukommandieren.

Vincent hält es nicht länger aus. Er hat genug: Von der Fabrik, seiner Frau, den Kindern und von den verschrobenen Gestalten im Dorf: dem alten Albert, der jeden Tag dieselbe Strecke geht; dem Briefträger, der die Post des ganzen Orts liest; dem Pfarrer, der den Frauen nachgafft; und auch von dem seltsamen Krokodil, das am Halsband ausgeführt wird...

So beschließt Vincent eines Tages, sich die Welt anzuschauen und Abenteuer zu erleben. Von seinem alten Vater leiht er sich Geld und setzt sich in den Zug nach Venedig. Als der Zug dort einläuft, wacht er auf. Es ist Sonntag, die Leute lächeln, er verbringt einen wunderbaren Tag und freundet sich mit dem Venezianer Carlo an. Doch Carlo ist Arbeiter wie er selbst, und auch bei ihm klingelt der Wecker am Montagmorgen um fünf Uhr. Vincent nimmt erneut Reißaus...

Otar Iosseliani stammt aus Georgien, lebt aber schon seit 30 Jahren in Frankreich. Er macht ganz unverwechselbare Filme, im Geist von Jacques Tati, mit skurrilem, hintersinnigem Humor, exzentrischen Charakteren und ironischer Alltagsbeobachtung. Sein neuester Film MONTAG MORGEN wurde bei der Berlinale 2002 mit dem Silbernen Bären für die beste Regie und dem Internationalen FIPRESCI-Kritikerpreis ausgezeichnet. Den Ausbruch eines französischen Arbeiters aus dem täglichen Allerlei, seine Suche nach dem Schönen, seine Reise in die Fremde, am Schluß die Rückkehr in die Heimat, wo alle anderen wohl die gleiche Sehnsucht haben wie er - das zeigt der georgische Meisterregisseur ebenso komödiantisch wie wunderbar poetisch.

"Es ist Iosselianis eigentümlich musikalische Filmsprache, die allem Gezeigten eine kaum zu fassende Leichtigkeit und Schönheit verleiht"
(Katja Nicodemus, Die Zeit).

Berlinale 2002 "Silberner Bär"

FIPRESCI-Kritikerpreis