
Frankreich 2001, 133 min., 1:1.85,
Farbe, 35mm, OmU
Regie: Laurent Cantet
Drehbuch: Laurent Cantet, Robin Campillo
Kamera: Piere Milon
Schnitt: Robin Campillo
Musik: Jocelyn Pook
Produktion: Haut et Cour
tmit: Aurélien Recoing, Karin Viard, Sege Livrozet, Jean-Pierre Mangeot,
Monique Mangeot, Nicolas Kalsch, Marie Cantet, Félix Cantet
Vincent hat seinen Job verloren,
doch seiner gutsituierten Familie gegenüber hält er die Fassade vom
Managerdasein aufrecht - samt neuer Stellung bei der UN in Genf, teurer
Zweitwohnung und neuen Kollegen. Das Mobiltelefon ist sein wichtigstes
Werkzeug: Solange er erreichbar ist, fragt keiner, wo er sich aufhält. Das
Funktionieren dieser existenziellen Fiktion verdankt sich einem geschulten
Anpassungsvermögen, Berufserfahrung und Kommunikationsstrategien, die in
aller Unverbindlichkeit die Sicherheit vermitteln, dass hier einer tut, was
er sagt, und weiß, was er tut.
Cantet beschäftigt sich - wie
bereits 1999 in RESSOURCES HUMAINES - mit der Arbeitswelt und dem
Übergreifen der Ökonomie auf das soziale Umfeld. Doch L’EMPLOI DU TEMPS
bearbeitet diesen Themenkomplex unter einer anderen Prämisse: Es geht um
die ökonomische Organisation von Zeit und deren Simulation, um den
erfolgreichen Verkauf von Zwangsfreizeit als Arbeitsalltag. Es geht um einen
Menschen der ‚untertaucht‘ - und zwar in Empfangshallen, Hotelbars und
Büroaufzügen, bevölkert von Aktenkofferträgern und professionellen
Handybenützern.
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