Valeria Bruni Tedeschi
ACTRICEs

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Frankreich 2007 /35 mm/1:1,85/Farbe/110 Minuten
Regie: Valeria Bruni-Tedeschi
Drehbuch Valeria Bruni-Tedeschi, Noémie Lvovsky, Agnès de Sacy
Kamera Jeanne Lapoirie
Schnitt Valeria Bruni-Tedeschi, Anne Weil
Mit: Valeria Bruni-Tedeschi, Noémie Lvovsky, Louis Garrel, Mathieu Amalric, Marisa Borini, Valeria Golino ,Maurice Garrel


Marcelline, eine franko-italienische Schauspielerin, ist vierzig und kinderlos. Nach einem Besuch beim Arzt, der ihr vor Augen hält, dass sie das beste Alter für eine Mutterschaft langsam überschreitet, sucht Marcelline dringend nach einem potenziellen Vater für ihr potenzielles Kind. Doch damit nicht genug: Turbulenzen bei Theaterproben und in ihrer Familie bringen die Gefühlswelt Marcellines endgültig durcheinander - bis sie zu allem Überfluss auch noch Geister zu sehen beginnt.

Mehr als einmal finden sich im zweiten Spielfilm der Schauspielerin Bruni-Tedeschi autobiografische Anklänge: Ihre eigene Mutter spielt die Mutter, sie selbst eine Schauspielerin auf der hoffnungslosen Suche nach dem Sinn des Lebens, vergräbt sich in ihre Trauer. Sie erzählt von einem schief gelaufenen Erlebnis aus dem Theater und von ihrem Wunsch nach einem Kind, der sie beinahe zerreißt.

Und die Welten beginnen sich zusehends zu überlagern: Marcellines Vater, gespielt vom großartigen Maurice Garrel, kehrt für einige Minuten aus dem Reich der Toten ins Wohnzimmer zurück, als ob er nie weg gewesen wäre. Sanft sagt sie zu ihm: "Du machst dich breit", und er antwortet lächelnd: "Aber das Sofa ist groß." In einem anderen Traum erscheint ihr erster Schwarm und macht ihr nun den Hof, und schließlich tritt auch noch die von ihre gespielte Bühnenfigur, die Heldin in Turgenjews Ein Monat auf dem Lande, aus der erdachten Welt heraus.

Zum wirklichen Leben scheint Marcelline der richtige Schlüssel zu fehlen, obwohl sie unablässig versucht, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Vor diesem Szenario haben Noémie Lvovsky und Bruni-Tedeschi einen Film über tiefgreifende, existenzielle Fragen geschrieben: über das Muttersein, die Einsamkeit, den Platz der Eltern oder den Tod von Geliebten. (Delphine Valloire)