Robert Altman
A Prairie Home Companion
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USA 2006/ 105 Minuten/35mm
Regie: Robert Altman  
Drehbuch: Garrison Keillor  
Schauspieler: Woody Harrelson, TommyLee Jones, Garrison Keillor,
Maryl Streep, Lily Tomlin...


Seit 1974 läuft die Radioshow A Prairie Home Companion im US-amerikanischen Hörfunk. Zwei Stunden lang gibt es Musik von Live-Bands, Gesang, erfundene Werbespots, die Abenteuer des Privatdetektivs Guy Noir und witzige Geschichten aus dem erfundenen Ort Lake Wobegon. Gesendet wird live und vor Publikum, in Studios auf der ganzen Welt. Robert Altmans Film, basierend auf dem Drehbuch des Showgründers Garrison Keillor, setzt dort ein, wo die Radiosendung endet: Nach 30 Jahren soll A Prairie Home Companion völlig überraschend eingestellt werden.

Robert Altmans Filme sind auf Klein- und Kleinstbereiche menschlichen Zusammenlebens fixierte, aber eben deswegen überaus scharfsichtige Einblicke. Diesmal ist es wieder einmal das traditionelle und reaktionäre Amerika, das Altman ins Visier nimmt: Die Radiosendung A Prairie Home Companion soll nach 50 Jahren abgesetzt werden, die Crew erfährt erst während der Vorstellung, dass es die letzte sein soll. In dieser Ausnahmesituation lässt die heuchlerische, kleinbürgerlich-verbrämte Gesellschaft ihre Masken fallen, und Altman ist in seinem Element: Auf der einen Seite demaskiert er das Lächerliche der Charaktere, indem er sie einfach sprechen und vor allem singen lässt. Auf der anderen Seite zollt er der inszenierten Grundlage Tribut, indem er die „postmodernen“ Elemente übernimmt: So schleicht Kevin Kline als Detektiv der 50er Jahre durch das von Zitaten durchtränkte Bild und hört allen Ernstes auf den Namen Guy Noir, während Virginia Madsen als „Dangerous Woman“, ebenfalls ein Noir-Anachronismus, als glückloser Schutzengel geisterhaft durch die Sendung gleitet. (Thomas Hajduk)

A Prairie Home Companion ist eine wunderbar kurzweilige und nostalgische Mischung aus Radio und Theater auf Film, die, obwohl ursprünglich auf HD gedreht und auf 35 mm übertragen, schön anzusehen und, in allererster Linie, schön anzuhören ist, kurz: Unterhaltung auf bestem Niveau. Trotz aller von Melancholie geprägten Momenten der Vergänglichkeit wird eine tiefe Zuversicht ausgedrückt und der Zuschauer gut gelaunt und wippenden Fußes nach Hause geschickt: „The show must go on.“ (Andreas Becker, Filmstarts.de)